Heimkehr nach Bruchtal

Heimkehr nach Bruchtal

 

„Herr, Euer Pflegesohn kehrt heim.“

Elrond sah von seinen Studien auf.

„Aragorn?“, fragte der weise Elb verblüfft. Seit Elrond von Aragorns und Arwens heimlicher Verlobung in Lórien erfahren hatte und Aragorn bei seinem letzten Besuch die Bedingung gestellt hatte, dass er Arwen erst heiraten dürfe, wenn er die alten Königreiche von Arnor und Gondor unter seiner Herrschaft als Erbe Isildurs wiedervereinigt habe, war Aragorn nicht mehr in Bruchtal gewesen. Das war jetzt einige Jahre her. Soweit Elrond erfahren hatte, lebte Aragorn seit längerer Zeit in Gondor oder in Rohan. Er war auch in Rhovanion und in der Gegend von Annúminas gesehen worden, aber auch das war schon sehr lange her. In Lórien sollte er erst kürzlich gewesen sein – und das erfüllte Elrond mit gewisser Sorge, denn in Lórien hielt sich seine Tochter Arwen derzeit auf. Nun aber hatte er die Nachricht erhalten, dass sie auf dem Weg nach Bruchtal sei.

„Ist Arwen bei ihm?“, fragte er den Diener.

„Nein, Herr, er ist allein angekommen.“

Elrond wusste nicht recht, ob ihn dieser Umstand freuen sollte oder nicht. Zwischen Lórien und Bruchtal gab es vielerlei Gefahren: Orks, Trolle, feindliche Menschen. Und wenn Aragorn jetzt allein kam, konnte das bedeuten … Elrond brach den Gedanken ab, so schauderte es ihn, wenn er daran dachte, was seiner Frau Celebrían einst widerfahren war. Er musste Gewissheit haben.

„Lass’ ihn ein!“, forderte er den Diener auf, der sich verbeugte und einen müde und erschöpft wirkenden Aragorn zu ihm einließ.

Mae govannen, Aragorn!“, begrüßte der besorgte Elb.

Mae govannen, Elrond Earendilion[1]“, erwiderte Aragorn kaum hörbar. Er war bleich.

„Was ist mit dir?“, erkundigte sich Elrond.

„Ich brauche deine Hilfe …“, weiter kam der Dúnadan nicht. Er brach bewusstlos zusammen. Zwei Diener konnten ihn nur knapp auffangen, bevor er auf dem Marmorboden aufschlug.

„Bringt ihn in seine Räume!“, wies Elrond die Diener an, die Aragorn stützten. Elrond folgte ihnen zur Zimmerflucht der Dúnedain, dem Haus, das Aragorn für gewöhnlich bewohnte, wenn er in Bruchtal war. Dort hieß er seine Diener, Aragorn auf sein Bett zu legen und ihm das dunkelgrüne, lederne Obergewand auszuziehen.

„Er ist verwundet“, bemerkte einer der Diener. Elrond sah genauer hin. An der linken Seite hatte Aragorns Hemd einen recht großen, rotbraunen Fleck mit einem Loch darin. Vorsichtig öffnete er das durchgeblutete Hemd. Unter dem Hemd trug Aragorn einen mehrere Tage alten Verband, der bereits mehrfach durchgeblutet war. Auch jetzt war er wieder feucht von frischem Blut. Elrond verlangte nach heißem Wasser, Verbandszeug, einer Schere und Athelas-Blättern.

„Bei Manwe, das sieht nicht gut aus!“, murmelte der Elb. Vorsichtig legte er dem Menschen eine Hand auf die Stirn. Sie war heiß vor Fieber, die Haut blass und schweißfeucht.

Die Diener kehrten mit den verlangten Sachen zurück, Elrond entfernte den Verband und wusch die Wunde zunächst aus. Erstaunt sah er, dass die eigentliche Wunde kaum daumennagelgroß war. Doch sie blutete nach wie vor und war schlimm entzündet. Schließlich belegte er sie mit frischen Athelas-Blättern und verband sie wieder. Elrond kannte Aragorn als starken, zähen Mann, der nicht wegen Kleinigkeiten umfiel. Umso mehr erschreckte es ihn, dass eine kaum daumennagelgroße Wunde seinen Pflegesohn so umwarf.

Trotz der wirksamen Athelas-Blätter stieg Aragorns Fieber rasch und stark an. Nur mit aller elbischen Heilkunst – Zauberformeln eingeschlossen – gelang es dem großen Halbelben, Aragorns Schwinden zu verhindern. Drei Tage lang änderte sich nichts am Befinden seines Patienten. Er hatte hohes Fieber, Schüttelfrost und starke Schmerzen, die ihm immer wieder das Bewusstsein raubten. In der dritten Nacht offenbarte sich Elrond, dass der Dúnadan nicht nur unter der Verwundung litt, die schwerer war, als sie äußerlich zu sein schien, sondern auch Arwen sehr vermisste. Elrond, einer der größten Heiler, die in Mittelerde wirkten, war ratlos, als Aragorn im Fieber nach der geliebten Frau rief. Nach der Nachricht, die er erhalten hatte, musste Arwen bald eintreffen, wenn nichts dazwischen gekommen war. Einerseits würde ein Wiedersehen mit Arwen vermutlich Aragorns Rettung sein, andererseits befürchtete der Elbenfürst, dass seine Tochter und der Menschenprinz sich näher kommen würden, als es ihm lieb war.

Elrond war bei Aragorn hin- und hergerissen. Er war in seinem Hause als sein Pflegesohn aufgewachsen und Elrond liebte ihn wie einen seiner eigenen Söhne. Der Mensch war elbisch erzogen, sprach Sindarin als Muttersprache – doch er blieb ein Mensch. Für Elrond war Mensch das Synonym für Schwäche, Verführbarkeit, Machtgier, Habgier und Fehlerhaftigkeit. Zuweilen fragte sich der weise Elb, was Ilúvatar sich dabei gedacht hatte, nach den Elben etwas Schlechteres zu erschaffen, nämlich die Menschen. Nun – er würde eines Tages die Gelegenheit haben, Manwe, den obersten der Valar, danach zu fragen, wenn er nach Valinor kam.

Aragorn war jetzt viele Jahre der Fürst der Dúnedain. Er hatte sich nie wie ein typischer Menschenfürst aufgeführt. Aber in der Erfüllung seiner Aufgabe, Isildurs Erbe anzutreten, war er auch noch nicht weitergekommen. Ohne die Wiedervereinigung der Königreiche von Gondor und Arnor unter seiner Herrschaft sollte er Arwens Hand nicht bekommen – das war die Bedingung, die Elrond ihm gestellt hatte, nachdem Arwen ihm von ihrer Verlobung mit Aragorn erzählt hatte. Es war jetzt einige Jahre her und seither hatte Aragorn Arwen nur selten gesehen. Elrond fühlte mit ihm, denn er wusste, wie es war, die geliebte Frau nicht bei sich zu haben, seit seine Frau Celebrían vor über fünfhundert Jahren nach Valinor gesegelt war. Der Elb seufzte leise. Aragorns Aufgabe war groß; vielleicht war sie zu groß, das konnte nicht einmal Elrond genau wissen. Vielleicht hatte er wirklich zu viel von dem tapferen Dúnadan verlangt. Er durfte nicht noch sein Leben fordern. Elrond beschloss, Aragorn in die Obhut seiner Liebsten zu geben und sie beide eine Weile in Ruhe zu lassen.

Hodo, Aragorn[2]“, sagte er leise und strich dem Fiebernden sanft über die heiße Stirn.

Arwens Reisegesellschaft erreichte Bruchtal eine Stunde nach Sonnenaufgang. Elrond empfing seine schöne Tochter mit einer frohen Umarmung.

Mae govannnen, sell nîn![3]“, begrüßte er sie.

Mae govannen, ada![4]“, erwiderte sie. „Du siehst müde aus“, bemerkte sie dann besorgt. Elrond lächelte mühsam.

„Ich habe heute Nacht nicht geruht, weil ich Estel nicht allein lassen konnte.“

„Estel? Aragorn ist hier? Was ist mit ihm?“, fragte Arwen mit böser Ahnung. Seit sie mit ihm verlobt war, war er nicht mehr in Bruchtal gewesen, hatte auch Lórien nur besucht, wenn er Hilfe brauchte – was selten genug vorkam.

„Es geht ihm nicht gut. Er hat Morgulfieber. Aber ich fürchte, das ist nicht alles. Du solltest zu ihm gehen“, erwiderte ihr Vater. Arwen war verblüfft. Seit sie ihrem Vater eröffnet hatte, dass sie Aragorn liebte und sich mit ihm verlobt hatte, hatte Elrond keine Gelegenheit ausgelassen, ihr diese Liebe auszureden. Nach einer Schrecksekunde eilte sie – noch im Reisemantel – in die Gemächer der Dúnedain.

Der Weg führte vorbei an dem steinernen Elben, der ein steinernes Tablett in den Händen hielt, das mit einem kostbar gewirkten silbergrauen Stoff belegt war. In den sorgsam gelegten Falten dieses weichen Stoffes befanden sich die Bruchstücke Narsils, des königlichen Schwertes der Hochkönige von Arnor und Gondor, die – auf diese Weise präsentiert – besonders gut zur Geltung kamen. Jetzt, am Morgen, war auf der nach Westen gerichteten überdachten Terrasse noch tiefer Schatten. Der Schatten passte gut zu Aragorns Zustand, fand die schöne Elbin, als sie sich besorgt an sein Lager setzte. Diener hatten ihm Kissen unter die rechte Seite geschoben, damit er sich nicht auf die nach wie vor schlimm entzündete und vereiterte Wunde legen konnte. Er atmete schwer. Schweißtropfen glitzerten auf seiner Stirn und in den dunklen Bartstoppeln. Seit er Bruchtal verlassen hatte, um als einsamer Waldläufer zu leben, trug er diesen markanten, stoppeligen Bart, der nur auf den ersten und vielleicht noch zweiten Blick ungepflegt wirkte. Wer Aragorn genau ins Gesicht sah, bemerkte, dass es durchaus ein sorgsam geschorener Bart war – nie länger als ein verwegen aussehender Sieben-Tage-Bart. Der Bart unterstrich in seiner Kürze das markante Grübchen im Kinn, die hager wirkenden Wangen und zeichnete die Lachfalten um seinen Mund schärfer, gab ihm ein grimmiges Aussehen, das über eine Unsicherheit hinwegtäuschen sollte.

Arwen streichelte sanft seine durch Fieber und Schwäche noch mehr als sonst eingefallen wirkende Wange.

„Estel“, sprach sie ihn leise an. Er regte sich. „Echo, Estel![5]

Nur langsam kam Aragorn zu sich.

„Arwen?“, flüsterte er matt. „Das ist … ein … Traum.“

„Nein, ist es nicht“, erwiderte sie mit einem melancholischen Lächeln. Ihre sanften, dunkelblauen Augen drückten ein unendlich tiefes Gefühl aus.

„Guten Morgen“, setzte sie dann hinzu, beugte sich über ihn und küsste zärtlich seine trockenen Lippen. Verschlafen und mit viel Mühe erwiderte er ihren Kuss.

„Arwen“, wiederholte er, nun glaubend, was er zunächst als Traumbild verdächtigt hatte. Ein mühsames, schmerzgepeinigtes Lächeln kräuselte sich um seine Mundwinkel. „Ich hatte dich in Lórien vermutet.“

Arwen sah ihm an, dass er schwindelte.

„Und warum bist du dann nicht dorthin gekommen mit dieser Wunde?“, fragte sie. „Ich weiß, dass du in Rhovanion warst. Lórien ist von dort sehr viel näher als Bruchtal und es könnte dir erheblich besser gehen.“

„Hätte ich wirklich gewusst, dass du in Lórien bist, wäre ich auch dorthin gekommen“, presste er heraus, als die Wunde wieder stark schmerzte. Aragorn war ein harter, zäher Mann, der viel aushielt, wie Arwen wusste. Wenn ihm der Schmerz so deutlich sichtbar im Gesicht stand, wie jetzt, dann musste er grausam sein. Arwen streichelte ihn beruhigend. Er seufzte leise. Die sachte Berührung ihrer Hand linderte den fressenden Schmerz deutlich. Er lächelte, schloss wieder die Augen und überließ sich ganz ihrem leichten, zärtlichen Streicheln. Bald war er wieder eingeschlafen. Arwen lächelte, küsste ihn noch einmal und erhob sich vorsichtig, um ihn nicht zu wecken. Leise verließ sie das Haus der Dúnedain.

Schon bald kehrte sie zurück. Sie hatte sich frisch gemacht und sich umgezogen. Das weich fließende, silberweiße Kleid unterstrich ihre schlanke Figur. Um ihren Hals trug sie eine silberne, schlangenförmige Kette, an der der Abendstern hing, ein wunderschönes, silbernes Schmuckstück. Obwohl es aus massivem Silber bestand, wirkten die ineinander verschlungenen Schmetterlingsflügel zart und zerbrechlich. Sieben weiße Kristalle bildeten einen sechszackigen Stern im Zentrum der Flügel. Es war das Amulett der elbischen Unsterblichkeit.

In einer irdenen Schüssel trug sie einen Aufguss von Athelas-Blättern. Frischer, belebender Duft verbreitete sich. Vorsichtig legte Arwen Aragorns Wunde frei und wusch den Eiter aus der vergifteten Wunde.

„Au!“, schrie er auf. „Verdammt!“

Arwen hielt inne. So oft sie schon Wunden ihres geliebten Dúnadan behandelt hatte – eine solche Reaktion hatte sie noch nie erlebt.

„Hast du große Schmerzen?“, fragte sie besorgt. Aragorn hatte sich völlig verkrampft und brachte kein Wort mehr heraus. Nur mühsam gelang es ihm, überhaupt Zustimmung zu signalisieren. Die Elbin stellte die Schüssel weg und setzte sich auf die andere Seite des Bettes. Sanftes Streicheln und liebevolle Küsse beruhigten den gepeinigten Aragorn.

„Mein Vater hat mir etwas von Morgulfieber gesagt. Was ist eigentlich geschehen?“

„Dolchstoß … im Rücken … Die … Klinge … war … wohl vergiftet“, brachte Aragorn mühsam heraus. Fieber und Schmerz ließen keine längere Äußerung zu. Arwen begriff, dass es im Moment keinen Zweck hatte, ihn nach den genauen Hintergründen zu befragen. Aragorn war einfach nicht in der Lage, länger zu sprechen.

„Aragorn, deine Wunde eitert. Wenn ich sie nicht auswasche, wirst du daran sterben“, sagte sie leise.

„Ich halte … wirklich was … aus, aber … das ist … zu viel“, erwiderte er matt.

„Es gibt zwei Möglichkeiten, die Vereiterung zu beseitigen: Auswaschen mit einer starken Athelas-Abkochung oder Ausbrennen. Was ist dir lieber?“

„Lieber kurz und heftig als lang und ganz übel“, flüsterte er, der Ohnmacht näher als dem Wachzustand.

Be iest lîn[6]“, erwiderte Arwen.

Der Schrei, der durch das sonst so friedliche Bruchtal gellte, ließ selbst die Vögel erschrocken schweigen. Arwen verzog mitfühlend das Gesicht, wohl wissend, dass sie dem geliebten Mann eben gerade grauenhafte Schmerzen zugefügt hatte. Aragorn hatte wieder das Bewusstsein verloren. Ganz vorsichtig belegte Arwen die ausgebrannte Wunde mit aufgekochten Königskraut-Blättern und verband sie dann frisch. Dann setzte sie sich wieder an seine linke Seite und streichelte ihn sanft.

Er kam erst wieder zu sich, als die Nachmittagssonne die Geländer der Terrasse vor seinem Schlafraum berührte.

„Elbereth Gilthoniel!“, brummte der Dúnadan. „In Saurons Kerkern kann‘s nicht schlimmer sein“, setzte er hinzu. Er blinzelte, schlug die Augen auf und sah in das melancholische Lächeln der geliebten Frau.

„Wie geht es dir?“, fragte sie leise.

„Ich fühle mich furchtbar, aber ich danke dir.“

Sie strich ihm zart über die Stirn.

„Das Fieber geht langsam zurück. Die Vergiftung scheint gebrochen zu sein“, bemerkte die schöne Elbe. Aragorn lächelte.

„Arwen, muin nîn, gen milin[7]“, seufzte er leise und schlief wieder ein. Arwen küsste ihn sanft auf die Stirn und ließ ihn dann schlafen.

Leise stand sie auf, holte sich ihr Stickzeug und setzte sich auf die Terrasse des Hauses der Dúnedain. Von dort hatte sie Aragorn im Blickfeld und genügend Licht, um an dem Banner weiter zu arbeiten, das sie für Aragorn machte. Auf schwarzem, schwerem Stoff entstand unter ihren Händen das Wappen der Hochkönige von Arnor und Gondor – der Weiße Baum von Gondor, darüber die Flügelkrone Gondors, umgeben von den Sieben Sternen Gondors. Die sieben Sterne symbolisierten die sieben Palantíri, die von den Númenórern einst nach Mittelerde gebracht worden waren und mit denen deren Fürsten sich über große Distanzen hinweg verständigt hatten.

Als es dunkel wurde und selbst Arwens scharfe Elbenaugen die feinen Stickereien aus mithrilgewirktem Faden nicht mehr klar genug erkennen konnten, legte sie ihre Stickerei beiseite und sah nochmals nach Aragorn. Ruhig und tief schlafend lag er da, völlig entspannt. Obwohl er sich Mühe gab, sich ein eher finsteres Äußeres zu bewahren, war Aragorn ein gut aussehender Mann. Wie gut er wirklich aussah, zeigte sich aber erst in diesem völlig entspannten Zustand, den auch Arwen seit längerer Zeit zum ersten Mal wieder sah. Keine Sorge, kein Ärger, keine Mühe, nicht einmal Schmerz verdunkelte seine Züge. Ohne es wirklich zu wollen, fuhr Arwen ganz sanft mit den Fingern über seine nur leicht geschlossenen Lippen. Dann berührten ihre Lippen die seinen leicht, sanft und unendlich zärtlich. Im Traum lächelte er, flüsterte ihren Namen und schlief zu Arwens Erleichterung weiter. So, wie er ruhig schlief, konnte sie es riskieren, in seiner Nähe selbst schlafen zu gehen. Leise löschte sie das Licht in seinem Schlafraum und legte sich auf die bequeme Liege in der Nähe der Terrasse, wo sie selbst bald eingeschlafen war.

Vogelgezwitscher und das Rauschen der zahlreichen Wasserfälle Bruchtals drangen in Aragorns Traum, dann blendete ihn ein Sonnenstrahl, der wohl von einem Spiegel aus einem der weiter an der Kante des Felsplateaus stehenden Häuser der Elbensiedlung reflektiert wurde. Nur langsam erwachte er und wollte sich von dem blendenden Strahl wegdrehen. Die Bewegung verursachte erneut einen starken Schmerz an seiner rechten Seite, ließ ihn unterdrückt aufstöhnen. Arwen, die nur noch leicht geschlafen hatte, war sofort wach.

Sedho, Aragorn![8]“, mahnte sie sanft, erhob sich von der Liege und war mit raschen Schritten bei ihm. Er ließ sich in die Kissen zurücksinken und lächelte sie zwar noch mühsam, aber zärtlich an.

„Guten Morgen, Arwen“, sagte er leise.

„Guten Morgen, Aragorn“, erwiderte sie ebenso leise und küsste ihn. „Hast du gut geschlafen?“, erkundigte sie sich dann. Er nickte und hob mit einiger Mühe die Hand, um ihr Gesicht zu liebkosen.

„Danke, ja. Ich hoffe, du auch“, erwiderte er. Seine Stimme klang deutlich fester als am Mittag zuvor, bevor sie die Stichwunde ausgebrannt hatte. Arwen nickte nur. In ihren sanften, dunkelblauen Augen standen Tränen der Freude, als sie sich wieder über ihn beugte und sie in einem zärtlichen Kuss versanken und für einen langen Moment die Welt um sich herum vergaßen.

„Was ist eigentlich mit dir geschehen?“, fragte die schöne Elbin, als sie sich aus der genießerischen Liebkosung lösten.

„Ich bin in Rhovanion mit einer Horde Orks zusammengestoßen, es müssen so sieben oder acht gewesen sein. Zwar konnte ich die letztlich fällen, aber dann spürte ich einen Stich im Rücken. Einer hatte sich von hinten herangearbeitet und mir einen Dolch in den Rücken gerammt. Ich hatte nur Glück, dass ich ein Kettenhemd trug und der Stich nicht zu tief war. Die Folgen habe ich dann nur ein paar Stunden später gemerkt, als sich die Wunde entzündete und sich trotz Athelas-Behandlung nicht besserte. Ich weiß nur noch, dass ich den Einfall hatte, nach Bruchtal zu reiten – aber ich weiß nicht mal mehr, wie ich durchs Nebelgebirge gekommen bin. Ich erinnere mich auch nur verschwommen, dass ich überhaupt nach Bruchtal hineingekommen bin. Als du mich gestern so lieb geweckt hast, hatte ich erst den Verdacht, es sei nur ein Traum.“

„Wie lange ist das her?“

„Ich weiß es nicht. Was für einen Tag haben wir heute?“

„Heute ist die 1. Lithe[9]“, gab Arwen Auskunft.

„Die 1. Lithe? Beim Barte Elendils! Mir fehlen volle zwei Wochen!“, entfuhr es Aragorn. Es war mehr als nur Glück gewesen, dass er zum einen überhaupt nach Bruchtal gefunden hatte und zum anderen, dass ihn keines der zahlreichen Unwesen Mittelerdes in diesem Zustand angegriffen hatte. Arwen strich ihm mitfühlend über das stoppelbärtige Gesicht, unendlich froh, dass nicht noch mehr geschehen war.

Ein leichter Schritt von der Terrasse her ließ Arwen aufsehen. Ihr Vater kam langsam und nachdenklich heran. Aragorn wollte sich aufrichten, aber Arwen hindert ihn ebenso sanft wie bestimmt.

Sedho, Aragorn.“

„Guten Morgen, sell a ionn nîn[10]“, grüßte Elrond mit einem milden Lächeln. „Wie geht es dir, Aragorn?“

„Besser. Ich habe nicht mehr so starke Schmerzen und fühle mich auch nicht mehr so matt. Das Athelas scheint endlich seine Wirkung zu tun und das Fieber zu brechen“, erwiderte der Dúnadan. „Nicht zu vergessen, die Anwesenheit deiner schönen Tochter, Meister Elrond“, setzte er mit einem liebevollen Blick auf Arwen hinzu.

„Ich habe dir einmal gesagt, dass du zwischen mir und meiner Tochter stehen wirst, wenn sie sich für dich und das sterbliche Leben entscheidet. Ich habe dir eine Aufgabe gestellt, wie sie größer kaum sein kann und ich weiß, dass du dich vor einer so ungeheuren Verantwortung fürchtest, Aragorn. Dein Streben sehe ich – aber es wundert mich doch, dass du dich zwar vor Elben und Zwergen zu deiner Herkunft bekennst, von den Menschen aber außer den Dúnedain des Nordens niemanden über deine Identität aufklärst. Wie willst du als Hochkönig von Arnor und Gondor anerkannt werden, wenn du das nicht tust, mein Sohn?“

„Du hast es gesagt, Elrond: Ich fürchte mich vor der Verantwortung, die mir deine Aufgabe auferlegt. Du selbst hast mir oft gesagt, dass wir Menschen schwach, verführbar, machtgierig, habgierig und fehlerbehaftet sind. Ich bin ein Mensch – Isildurs Erbe. Und Isildur gehörte genau zu der Sorte, die du so treffend beschreibst. So frage ich mich, welches Unglück ich über Mittelerde bringe, wenn ich wirklich König werde. Also sehe ich mir genau an, was der Truchsess und der König von Rohan tun, um zu lernen, was man tun und was besser lassen sollte. Wüssten sie, wer ich bin, würden sie sich von meiner Nähe vielleicht sogar bedroht fühlen“, erklärte Aragorn. Elrond war mehr beeindruckt, als er zugeben mochte. Er wusste, dass Aragorn ein kluger Mann war, aber so viel Weisheit hatte er dem Fürsten der Dúnedain nicht zugetraut.

„Um zu lernen, nimmst du ein schweres Schicksal auf dich. Ich gestehe, dass ich dich bewundere, ionn nîn. Deine Sehnsucht nach Arwen bringt dich fast um, aber du suchst deshalb nicht den einfacheren Weg. Deine Tapferkeit verdient Lohn. Ich setze meine Bedingung bis zu deiner Genesung aus. Arwen könnte ich in deinem Zustand ohnehin nicht von dir fernhalten, aber ihr sollt euch eurer Liebe nicht schämen müssen. Außer Athelas gibt es keine wirksamere Medizin als die der Liebe. Die Gnade der Valar sei mit euch“, sagte Elrond und ging wieder fort.

Aragorn sah ihm nach und spürte die Trauer, die den Elbenfürsten erfasst hatte.

„Ich hätte nicht kommen sollen“, sagte er leise. Arwen sah ihn verwundert an.

„Dann wärst du tot!“, erinnerte sie ihn. Er nahm ihre schmale Hand und suchte eine Weile nach Worten.

„Arwen …“, sagte er dann langsam, „ich bringe nur Trauer in dieses Haus. Dein Vater liebt dich sehr. Und in meiner Eigensucht habe ich mich zwischen euch beide gestellt …“

„… sagt mein Vater“, beendete Arwen seinen Satz. Sie schüttelte den Kopf. „Aragorn, zur Liebe gehören zwei. Ich lebe seit zweieinhalbtausend Jahren an der Seite meines Vaters und meiner Brüder. Irgendwann hätte mein Vater mich ja doch hergeben müssen“, entgegnete sie.

„Nicht unbedingt. Würdest du einen Elben heiraten, müsstest du deine Unsterblichkeit nicht aufgeben“, erwiderte Aragorn, den das Gespräch nun doch mehr anstrengte, als er zunächst hatte glauben wollen.

„Ihr Dúnedain habt ein sehr langes Leben. Für gewöhnlich lebt ihr mindestens doppelt so lang wie andere Menschen. Niemand unter den Menschen würde glauben, dass du über sechzig Jahre alt bist, weil Menschen in deinem Alter schon fast Greise sind. Du siehst aber kaum älter aus als andere Menschen mit etwa dreißig Jahren. Ich glaube, ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich lieber ein einziges Leben mit dir verbringen möchte, als alle Zeitalter der Welt ohne dich“, sagte Arwen mit sanftem Ton. Ihre Hand glitt sachte über seine breite Brust. Verzaubert schloss Aragorn die Augen und genoss ihre Zärtlichkeit.

„Warum ist du bisher allein geblieben? Hier in Bruchtal sind doch schon viele Dúnedain aufgewachsen und Elben gibt es hier auch mehr als genug“, fragte er schließlich und schlug die Augen wieder auf. Arwen lächelte schelmisch.

„Es war einfach nicht der Richtige dabei“, sagte sie. „Du hast mir sofort gefallen, als ich dich gesehen habe. Erst dachte ich, du wärst ein Elbenfürst, aber dann habe ich gesehen, dass du ein Mensch bist – und das hat mir noch besser gefallen. Ich bin unsterblich, ja. Aber manchmal kann diese Aussicht langweilig sein. Einen Menschen zu lieben, heißt, sich der Endlichkeit bewusst zu sein und zu wissen, dass jeder Tag genossen werden sollte; denn irgendwann ist das menschliche Leben zu Ende. Natürlich wird es immer zu früh sein, einen Menschen wie dich zu verlieren – König oder nicht – aber ich wähle dieses Leben bewusst, Aragorn. Und deine Vorfahren? Nun, sie waren einfach nicht wie du. Vor allem nicht so einsichtig, was eigene Schwächen betraf. Du weißt, dass du nicht perfekt bist. Du bekennst dich zu deinen Schwächen und genau das gefällt mir so an dir.“

„Würde ich dir wirklich als mächtiger König gefallen? Als jemand, der Herr über die Menschen von Mittelerde ist? Wie groß ist die Gefahr, dass ich mich von Macht und Reichtum blenden und verblenden lasse, wie meine Vorfahren?“, hakte er nach.

„Wärst du so ein typischer Menschenfürst, dann wärst du längst der Hochkönig von Arnor und Gondor. Dann wärst du geradewegs nach Minas Tirith geritten, hättest dem Truchsess gesagt, wer du bist und seinen Treueschwur gefordert. Thengel von Rohan hättest du deinen Anspruch vor die Füße geworfen und den Dúnedain klar gesagt, dass das Reich der Menschen ab sofort wieder einen König hat. Du wärst seit vierzig Jahren König oder die Menschen hätten sich in einem entsetzlichen Krieg vernichtet und die übrigen Völker Mittelerdes mit ins Verderben gezogen. Aber du hast es nicht getan – weil du die zweite Möglichkeit unbedingt vermeiden wolltest. Du hast dir dein Reich genau angesehen, du kennst die Sprachen und Gebräuche derer, die dir einmal untertan sein werden. Und wenn du König wirst, Aragorn, wird Mittelerde aufblühen. Da bin ich sicher“, erklärte Arwen mit einiger Leidenschaft.

„Was macht dich so sicher?“, fragte er weiter und liebkoste sanft ihre Hand, die noch immer auf seiner Brust lag.

„Seit dem Untergang des Reiches von Arthedain, dem letzten Teilkönigreich von Arnor, sind die Stammesfürsten der Dúnedain alle hier in Bruchtal aufgewachsen. Sie alle sind von meinem Vater und den anderen Elben hier in Bruchtal erzogen worden – aber sie haben das, was wir ihnen mitgeben konnten, nicht wirklich angenommen. Im Gegensatz zu dir konnte keiner von ihnen mit Athelas umgehen. Keiner hat sich so für die nichtmenschlichen Völker, für deren Sprachen und Bräuche so interessiert wie du. Nur das, was man kennt, kann man auch respektieren. Nur jemand, der den Völkern seiner Länder Respekt und Achtung entgegenbringt, kann ein wirklich guter König sein. Genau deshalb bin ich sicher, dass du ein guter König sein wirst“, erwiderte die Elbin. Aragorn seufzte. Er selbst war ganz und gar nicht überzeugt, ein fehlerloser König sein zu können.

Mit einem sanften Lächeln strich Arwen die wärmende Decke über seinem Lager glatt.

„Frühstück?“, fragte sie dann. Aragorn nickte. Arwen erhob sich und verließ für kurze Zeit das Haus der Dúnedain, um für ein Frühstück zu sorgen. Erst jetzt merkte Aragorn, dass er großen Hunger hatte. Er versuchte, sich zu erinnern, wann er das letzte Mal gegessen hatte und es wollte ihm nicht einfallen. Der Weg von Rhovanion nach Bruchtal war weit gewesen und einen Großteil dieses Weges erinnerte er nicht einmal mehr – weder wie er über den Anduin gelangt war, noch, wie er durch das Nebelgebirge gekommen war, schon gar nicht, wie er überhaupt den Weg gefunden hatte. Aragorn erschien es als Wunder, dass er es in dem halb bis dreiviertel bewusstlosen Zustand fertig gebracht hatte, sowohl den Weg zu finden als auch den mannigfaltigen Gefahren zu entgehen, die in diesen Zeiten jedem Reisenden drohten. Elbereth Gilthoniel oder Manwe selbst mussten über ihn gewacht und ihn geführt haben, anders war es kaum zu erklären, dass er Bruchtal gefunden hatte. Über seinen Gedanken war er wieder eingeschlafen und wachte erst wieder auf, als Arwen ihn küsste und Diener ein reichhaltiges Frühstück für sie beide brachten.

In den folgenden Tagen wich Arwen nicht von Aragorns Seite und widmete der Pflege seiner Wunde liebevolle Aufmerksamkeit. Salbe und Athelas taten ihre Wirkung ebenso wie Arwens sanfte Hände und die zärtlichen Küsse, die die Liebenden tauschten, wann immer sich eine Gelegenheit bot. Die Ruhe und der Friede in Bruchtal taten Aragorn ebenfalls gut, denn er konnte sich auch kaum noch erinnern, wann er zuletzt wirklich gefahrlos hatte schlafen können. In Rhovanion hatte er stets nur mit einem Auge geschlafen und immer ein Ohr für die Umgebung gehabt. Sorglosigkeit war in der Wildnis tödlich – besonders zu dieser Zeit, in der die Unwesen sich immer stärker vermehrten.

Etwa eine Woche, nachdem Arwen die Pflege ihres Liebsten übernommen hatte, hatte sich sein Zustand soweit gebessert, dass Aragorn wieder aufstehen konnte. Mit Arwen machte er einen ausgedehnten Spaziergang, der durch den Birkenhain führte, in dem sie sich vor so langer Zeit zum ersten Mal begegnet waren. Als sie zum Haus der Dúnedain zurückkehrten, senkte sich langsam die Dunkelheit auf das schmale Tal. Hoch über Imladris zeigte sich Earendils Stern als erster aller Sterne, als Arwen und Aragorn in einem intensiven Kuss versanken, der alle Barrieren einriss. Arwen spürte, wie ihre Knie vor Wonne nachgaben, sie spürte, dass Aragorn mit dem linken Arm unter ihre Knie fasste und sie auf seine Arme hob, während sie ihre Arme um seinen Nacken legte. In schweigendem Einverständnis ließ sie sich von ihm hineintragen.

Aníron gen[11]“, flüsterte er. Sie hob die Augen und sah tief in die seinen. Im Moment erschienen sie ihr wie ein warmer, tiefer, blauer See.

Mae[12]“, flüsterte sie zurück. Ihre Lippen fanden sich zu erneuter Liebkosung. Sie wollte ihn und er wollte sie. Mit ihrer Beherrschung war es vorbei. Zärtliche Leidenschaft erfüllte sie beide, als sie sich einander völlig hingaben und eins wurden. Die wohlige Ermattung nach dem Genuss ihrer Liebe ließ sie dicht aneinandergeschmiegt in tiefen, ruhigen Schlaf sinken. Der aufgehende Mond beleuchtete ein romantisches Liebesnest ebenso wie das Studierzimmer eines sorgenvollen Vaters.

Der Morgen fand Arwen noch immer in den Armen ihres geliebten Dúnadan. Aragorn tauchte langsam aus den wunderbaren Träumen einer zauberhaften Nacht auf und spürte Arwens Wärme neben sich.

„Arwen, muin nîn, gen milin“, flüsterte er in ihr langes, dunkles Haar, das wie ein Strahlenkranz um ihr Gesicht lag. Aragorns leise Worte drangen sanft in Arwens Traum. Sie spürte eine sachte Berührung warmer Lippen, umgeben von einem stoppeligen Bart. Sie schlug die Augen auf und sah in Aragorns blaugraue Augen, die sie voller Liebe anlächelten.

„Guten Morgen“, setzte er leise hinzu. Arwen schloss die Augen wieder und genoss die Wärme seiner Haut. Ihre Hand glitt sanft über den Verband, der die langsam vernarbende Stichwunde verbarg. Ein genießerischer Seufzer ihres Geliebten ließ sie aufsehen.

„Guten Morgen. Wie geht es dir?“

„Danke der Nachfrage. Mir geht‘s gut“, erwiderte er und strich ihr das Haar aus dem Gesicht.

„Keine Schmerzen?“, fragte Arwen weiter. Er schüttelte den Kopf.

„Keine Schmerzen, kein Fieber. Dein Vater hatte Recht: Liebe ist die beste Medizin“, erwiderte er. Ein unternehmungslustiges Leuchten zeigte sich in den Tiefen seiner Augen.

„Bevor du wieder mit Orks und dergleichen Unwesen raufst, solltest du dir eine Ruhepause gönnen. Bleib noch eine Weile hier“, bat sie. Aragorn nickte und küsste sie. Er hatte keinen größeren Wunsch, als sich nie wieder von ihr trennen zu müssen. Was sie ihm in dieser Nacht geschenkt hatte, ließ ihn sich sogar mit der Tatsache arrangieren, dass er dafür König werden musste …

Doch eine Weile wollte er ihre Nähe noch genießen, bevor er wieder fort ging. Wenigstens dieses Mal sollte eine Wunde völlig verheilt sein, bevor er sich neuen Gefahren zuwandte.

Ende

[1] Sindarin: Sei gegrüßt, Elrond, Earendils Sohn

[2] Sindarin: Lieg still, Aragorn

[3] Sindarin: Willkommen, meine Tochter!

[4] Sindarin: Willkommen, Papa!

[5] Sindarin: Wach auf, Estel!

[6] Sindarin: Wie du wünschst (wörtl.: Gemäß deinem Wunsch)

[7] Sindarin: Arwen, mein Liebling, ich liebe dich.

[8] Sindarin: Lieg still, Aragorn!

[9] 1. Lithe: Erster Tag des Mittjahrs und letzter Tag des Monats Vorlithe. Es folgt der Mittjahrstag, dann die 2. Lithe, der erste Tag des Monats Nachlithe.

[10] Sindarin: … meine Tochter und mein Sohn

[11] Sindarin: Ich begehre dich.

[12] Sindarin: Einverstanden

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